Boccia – Boule – Petanque
Viele Namen, eine Idee und ein Spiel für jeden mit Suchtpotential. Bei einem Spaziergang durch den Hofgarten in München sieht man ab Mittag schon die ein oder andere Boule Kugel fliegen und kann dort schon die Faszination des Spiel beobachten. Die Idee ist ganz einfach. Es wird eine Spielkugel so nah wie möglich an eine Zielkugel geworfen. Entweder als Tête-à-Tête oder 2 gegen 2 als Doublette oder als Triplette (3 gegen 3). Das geht am Strand mit bunten Plastikkugeln oder mit speziellen Wettkampfkugeln aus Stahl. Das Spiel kann auf fast jedem Gelände gespielt werden. Im Park, auf Parkplätzen oder Spazierwegen…. Und jeder kann gegen jeden spielen. Egal ob im Familienkreis, als Single oder welcher sozialen Gruppe oder Kultur man angehört, das Miteinander über Altersgrenzen hinweg macht wohl die Begeisterung des Boule-Spiels aus.
Weil das Werfen eine der natürlichsten und am meisten angewandte Bewegungen des Menschen ist, entwickelte sich wohl diese Spielform wie von selbst. Und Hippokrates (griech. Arzt) empfiehlt schon 460 v. Christus wärmstens das Kugelspiel, ... da es sich um eine Übung handelt die Arm und Beinmuskulatur entwickelt, Wirbelsäule und Gelenke geschmeidig hält und auch das Augenmaß, das Urteilsvermögen und die Entscheidungsfreudigkeit fördert...!
Wie in jeder Spiel- oder Sportart haben sich in Laufe der Zeit Regeln und Bedingungen immer weiterentwickelt und verändert. So gibt es heute „zig“ Varianten von Kugel (Boule)-Spielen. Eine bekannte Variante ist sicher das in Italien beliebte Boccia Spiel für das man eine glatt präparierte Bahn benötigt. Unser 1. Bundeskanzler Konrad Adenauer brachte dieses Spiel von seinen Urlauben von Italien nach Deutschland. Er ließ sich sogar eine Boccia Bahn in seinem Wohnort Bad Honnef in die Nähe seiner Wohnung bauen. Auch aus anderen Nachbarländern, wo sich Petanque/Boule schon sehr früh als Volks- und Freizeitaktivität ausbreitete, brachten Urlauber den Sport nach Deutschland. Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 20.000 registrierte Spieler*innen, davon 2.000 aktive in 60 Vereinen in Bayern organisiert und die Zahl der Hobby- und Freizeitspieler nimmt zu. Weil es wie gesagt von jedermann gespielt werden kann. Das Boulespiel, welches sich immer mehr bei uns verbreitet ist im Grunde eine Art des in Frankreich gespielten Petanque. Die Spielregeln sind simpel und leicht erklärt. Die Parteien, die gegeneinander spielen, müssen mit Ihren Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel (Cochonnet, Schweinchen) kommen. Welches Team im Laufe der Partie der Zielkugel häufiger am nächsten kommt, gewinnt das Spiel. Gezählt wird bis 13. Das Spiel beginnt mit dem Auswurf der Zielkugel. Diese muss mindestens 6 Meter und höchstens 10 Meter ausgeworfen werden. Aus einem Kreis stehend spielt man jetzt seine Spielkugel an die vorher ausgeworfene Zielkugel. Danach entfaltet sich das Spiel aus einer Mischung von Taktik, Teamspiel und individuellem Können.
Zusammengefasst von Peter Demuth und Werner Hensel
